Niedersachsen gehört zu den Schlußlichtern in der öffentlichen Kulturförderung. Nennenswerte Steigerungen in den unterschiedlichen Kulturförderungen hat es seit Jahrzehnten nicht oder nur marginal gegeben. Der Handlungsbedarf ist lange bekannt. Allerdings kann in einer Situation stagnierender bis sinkender Steuereinnahmen, horrenden finanziellen Herausforderungen der Kommunen und des Landes nicht davon ausgegangen werden, dass Niedersachsen und seine Kommunen den bestehenden Handlungsbedarf kurzfristig behebt. Dies kann nur langfristig gedacht werden. Daran arbeitet aktuell auch die rot-grüne Landesregierung und hat z.B. für das Jahr 2025 den Kulturetat um 1 Million erhöht und plant dies auch in gleicher Höhe für den Haushalt 2026.
Gleichzeitig muss aber auch festgestellt werden, dass Drittmittelförderungen wegfallen, wie im Fall der Landesjugendensemble. Hier hat der NDR eine wichtige Förderung eingestellt, die nun die Begabtenförderung in diesem Bereich vor große Probleme stellt.
Grundsätzlich ist es zielführend die bestehenden Kultureinrichtungen udn die freie Szene nachhaltig, verlässlich und dauerhaft zu fördern. Dazu gehören auch vielfältige Beratungsstrukturen z.B. durch den Landesmusikrat, die Landschaften und Landschaftsverbände sowie die Soziokultur. Die genannten beraten auch im Amateurbereich. Inwieweit weitere Beratungsstrukturen aufgebaut werden müssen, muss, auch vor den finanziellen Herausforderungen in der gesamten Kulturförderung, deutlich hinterfragt werden.
Es ist schade, dass der erfolgreiche Kulturpass vom Bund nicht weiter gefördert wird. Unter den bestehenden Voraussetzungen der Kulturförderung in Niedersachsen kann man sicher hinterfragen, inwieweit es sinnvoll ist einen Landeskulturpass mit Kommunen und Kultureinrichtungen zu pilotieren. Die Idee ist allerdings charmant.
Die Weiterentwicklung der Förderinstrumente nichtstaatlicher Spielstätten, Gruppen und Festivals ist unterstützenswert, bedarf aber in Bezug auf den Fokus Erweiterungen.