| Veranstaltung: | LDK-Wolfsburg-2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8. Weitere Anträge |
| Antragsteller*in: | LAG Wissenschaft, Hochschule und Technologie (dort beschlossen am: 25.10.2025) |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 26.10.2025, 13:15 |
WA22: Verlässliche Sanierungspläne für niedersächsische Hochschulen!
Antragstext
Der Landesvorstand, die Landtagsfraktion und die grünen Minister*innen in der
Landesregierung sollen dafür eintreten, dass in den nächsten Jahren verbindliche
Mittel zur Sanierung von Hochschulgebäuden in Niedersachsen unter
Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaspekten zusätzlich bereit
gestellt werden.
Damit soll die Sanierung von Gebäuden der Hochschulen und der Studierendenwerke
sowie die Errichtung von Ersatzbauten für nicht mehr sanierungsfähige Gebäude
beschleunigt werden, sodass der Sanierungsstau von deutlich über 4,3 Milliarden
Euro innerhalb der nächsten 10 Jahre abgebaut wird. Die Sanierung sollte genutzt
werden, um den Energieverbrauch der Hochschulen zu reduzieren, damit diese ihren
Beitrag zur klimaneutralen Landesverwaltung 2035 leisten können.
Insbesondere soll ein wesentlicher Anteil aus dem Sondervermögen für diesen
Zweck genutzt werden.
Begründung
Die Wissenschaft in den niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen trägt elementar zu den wichtigsten Gesellschaftsaufgaben bei. In der modernen Informationsgesellschaft stellt die Wissenschaft die grundlegenden Erkenntnisse für viele wichtige Entscheidungen bereit und ist damit ein fundamentaler Teil unserer Demokratie. So liefert die Wissenschaft zum Beispiel einen aktuellen Überblick über das Voranschreiten der Klimakrise. Während der Coronapandemie wurde die Bedeutung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und evidenzbasierter Politik besonders deutlich.
Neben der Spitzenforschung spielen die Hochschulen bei der Ausbildung der dringend benötigten Fachkräfte eine essentielle Rolle.
Dabei sind die Gebäude der niedersächsischen Hochschulen in einem schlechten Zustand. Viele Gebäude stammen aus den 70er-Jahren und wurden bisher noch nicht saniert. In schlechten Gebäuden studiert es sich schlecht, insbesondere wenn der Zustand wichtige praktische Anteile in Studiengängen verhindert.
Forschung befindet sich im internationalen Wettbewerb. Um Spitzenforscher:innen anzuwerben, muss das Umfeld auch auf Spitzenforschung ausgerichtet sein. Veraltete Labore, Hörsäle und Büros laden internationale Wissenschaftler:innen nicht zu einem Wechsel an eine niedersächische Forschungseinrichtung ein. Dabei ermöglicht gerade die Spitzenforschung an den niedersächsischen Hochschulen viele neue Innovationen und trägt damit auch wesentlich zur Stärkung der Wirtschaft und der regionalen Wertschöpfung bei.
Verschleppte Sanierungsausgaben an Hochschulgebäuden führen langfristig zu deutlich höheren Kosten, da der fortschreitende Verfall der Bausubstanz sowie steigende Sicherheits- und Energiestandards spätere Reparaturen und Modernisierungen verteuern, während rechtzeitige Investitionen helfen, diese Kosten durch frühzeitige Instandsetzung und effiziente Modernisierung zu minimieren.
Verantwortlich für die niedersächsischen Hochschulen ist das Land, da Bildung eine Landesaufgabe ist. Die Hochschulgebäude sind damit auch wesentlich für eine klimaneutrale Landesverwaltung.
Zwar investiert die Landesregierung bereits in die Hochschulen, so sind für die nächsten Jahre 500 Millionen Euro aus dem Sondervermögen zur Sanierung vorgesehen1. In Relation zu dem Sanierungsstau ist dies aber nicht ansatzweise ausreichend. Eine Studie der Landeshochschulenkonferenz (LHK) von 2020 schätzte den Sanierungsstau auf mindestens 4,3 Millarden Euro2. Eine klimaneutrale Umgestaltung des Gebäudebestands wurde hier noch nicht eingepreist, und seitdem sind die Preise im Baubereich erheblich gestiegen. Daher braucht es in Niedersachsen stärkere Anstrengungen, damit alle niedersächsischen Hochschulen in den nächsten Jahren saniert werden.
2 Zahl von 2020, https://www.lhk-niedersachsen.de/fileadmin/user_upload/2020_LHK_Niedersachsen_Gutachten_Hochschu-lbau_WEB.pdf, letzter Zugriff am 20.09.2025