Wir würdigen den ursprünglichen Antrag ausdrücklich für seine klare und wichtige Positionierung gegen Antisemitismus, sein Engagement für Gedenken, Schutz und Bildung sowie seine Betonung der Verantwortung der Gesellschaft und des Staates. Diese Arbeit bildet eine solide Grundlage, auf der die vorliegende Globalalternative aufbaut und sie inhaltlich erweitert.
Die vorgeschlagene Fassung rückt die Perspektive jüdischen Lebens noch stärker in den Mittelpunkt. Sie betont die innere Vielfalt jüdischer Identitäten, religiöser Strömungen und politischer Positionen und macht deutlich, dass Solidarität, Schutz und Respekt unabhängig von politischen Haltungen gelten müssen. So wird deutlich, dass Antisemitismus nicht mit legitimer Kritik an Israel verwechselt werden darf und Betroffene nicht kollektiv für staatliche Handlungen verantwortlich gemacht werden dürfen.
Darüber hinaus erweitert die Neufassung die historische Einordnung: Neben Jüdinnen und Juden werden weitere Opfergruppen des Nationalsozialismus benannt. Dies verdeutlicht den universellen Auftrag, jeglicher Form von Menschenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten, und stärkt die Glaubwürdigkeit des „Nie wieder“, ohne den zentralen Fokus auf den Schutz jüdischen Lebens und die Bekämpfung von Antisemitismus zu schwächen.
Schließlich verbindet der Text Erinnerung und Gedenken konsequent mit heutiger Verantwortung. Er benennt aktuelle Bedrohungen für jüdisches Leben, fordert präventive Bildung, Schutzmaßnahmen und aktive Solidarität und macht damit die moralische und politische Verantwortung gegenüber jüdischem Leben in Deutschland und weltweit noch klarer sichtbar. Damit ergänzt und stärkt die vorliegende Fassung die wichtige Arbeit des ursprünglichen Antrags, ohne dessen Grundgedanken zu schwächen, und macht die Resolution insgesamt differenzierter, inklusiver und stärker im Sinne der Betroffenen.